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Perspektiven eröffnen .... Nachhaltigkeit als Verpflichtung
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Integrierte Multi-Trophische Aquakultur (IMTA) auf Sansibar

Aquakulturen sind in vielen Ländern verbreitet, aber auch mit teilweise sehr negativen Umweltauswirkungen verbunden. Häufig kommt es auf die Menschen an, die die Betriebsführung verantworten. Hier setzt das Projekt in Tansania an.

Antragsteller

Alex Aladini Mwakyoma

Masterstudent im Fachbereich Biologie / Chemie der Universität Bremen

in Verbindung mit dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung

Projektbeschreibung

Das Projekt untersucht die sozioökonomische und institutionelle Bereitschaft zur Einführung von Integrated Multi-Trophic Aquaculture (IMTA) in Sansibar, Tansania. Ziel der Forschung ist es, Herausforderungen, Chancen und Wahrnehmungen im Zusammenhang mit IMTA bei Seegras- und Fischfarmern sowie politischen Entscheidungsträgern und Institutionen zu verstehen. Die zentrale Hypothese lautet, dass die geringe Verbreitung von IMTA nicht nur auf technische Hürden zurückzuführen ist, sondern vor allem auf sozioökonomische Faktoren (z. B. Wissenslücken, Marktzugang und politische Rahmenbedingungen). Mithilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes (Umfragen, Interviews, Fokusgruppen) wird das Projekt das Bewusstsein der Farmer, das politische Umfeld und die institutionelle Unterstützung analysieren. Die Ergebnisse sollen klären, ob und wie IMTA nachhaltig und lokal tragfähig eingeführt werden kann. Die Stiftung unterstützt diese Forschung mit 1.400 Euro.

Strukturierte Umfragen werden mit 100–150 Seegras- und Fischfarmern in mehreren Küstengemeinden Sansibars durchgeführt. Ziel ist es, das Bewusstsein, wirtschaftliche Einschränkungen und die Bereitschaft zur Einführung von IMTA zu erfassen. Parallel dazu werden halbstrukturierte Interviews mit Schlüsselakteuren wie Regierungsvertreter:innen, Forscher:innen und NGOs geführt, um politische Rahmenbedingungen und institutionelle Herausforderungen zu beleuchten. Fokusgruppen ermöglichen es, kollektive Perspektiven und lokale Kontexte besser zu verstehen.

Auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene identifiziert die Forschung zentrale Hemmnisse und Chancen für lokale Kleinfarmer – insbesondere Frauen –, um auf widerstandsfähigere und diversifizierte Aquakulturpraktiken umzusteigen. Damit werden Armutsbekämpfung, Einkommenssicherung und Geschlechtergerechtigkeit gefördert, d. h. wesentliche Säulen nachhaltiger Entwicklung angesprochen. Zudem untersucht das Projekt die institutionelle und politische Bereitschaft für IMTA und unterstützt dadurch eine evidenzbasierte Gestaltung von Förderinstrumenten. Es fördert den Dialog zwischen Farmer:innen, Forschenden und politischen Akteuren und unterstützt lokal verankerte, partizipative Entwicklungsstrategien.