2021
Wer sich dafür interessiert, was in den Vorjahren passiert ist, geht einfach in das Archiv ab 2013.
Klimabahn nun auch im Video des Stiftungshauses
Das Stiftungshaus Bremen wird seit diesem Sommer medial immer aktiver und davon profitieren auch die Mitglieder des Stiftungshauses, z. B. unsere Stiftung bzw. die Projekte unserer Stiftung. Die neueste Idee der Geschäftsführerin, Dr. Chr. Backaus: Videos, um das ehrenamtliche Engagement zu zeigen und zum Nachahmen zu motivieren. Heute stand die Klimabahn im Fokus. Studenten der Jacobs University fungierten als Kamerateam und Aufnahmeleitung, vor der Linse stand Dr. Rita Kellner-Stoll, um zu erläutern, warum gerade dieses Projekt für die Stiftung so wichtig ist, wie die Abläufe waren, was noch geplant ist und warum es überhaupt zur Stiftungsgründung kam. Auf dem Betriebshof der BSAG wartete die Klimabahn geduldig, während das nasskalte Dezemberwetter gerade keine so gute Kulisse abgab. Dennoch: Die Botschaft war klar. Stiften ist in jeder Beziehung ein Gewinn.
Verteidigung der Seegras-Masterarbeit
Heute war es endlich so weit: Marlene Meister konnte ihre Masterarbeit zur Entwicklung der Seegräser (Schwerpunkt Sansibar), die sie bis zur Jahrhundertwende modelliert hatte, verteidigen. Bis es so weit war, hatte sie viele Hindernisse zu überwinden, denn sie selbst konnte wegen der Coronapandemie nicht, wie ursprünglich geplant, auf die Insel vor Tansania reisen. Gute Kontakte sicherten ihr die Datengrundlage, die die Basis bildete für ihre Untersuchungen: Wie reagieren die Seegräser auf den Anstieg der Meerestemperatur? Was passiert mit ihnen bei Eintrag von Nährstoffen, hier insbesondere durch Aquakulturen und ungeklärte Abwässer? Die Aussichten für diese wichtige Meeresflora sind äußerst schlecht. Es droht im schlimmsten Fall ihre Auslöschung. Damit aber würden auch Pflanzen verschwinden, die die Grundlage für viele Meeresbewohner bilden und letztlich auch die Proteinversorgung vieler Menschen sicherstellen. Hinzu kommen Aspekte wie der Küstenschutz und vor allem auch die Speicherung von CO2. Diese Ökosystemdienstleistung ist enorm wichtig, allerdings auch meist unterschätzt, denn man sieht von den Seegraswiesen wenig bis gar nichts. In ihrer Masterarbeit hat sie übrigens erstmals ein neu entwickeltes Modell angewandt.
Vergabe der Deutschlandstipendien
Nun war es wieder so weit: Die Vergabe der Urkunden an die 116 Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten dieses Jahrgangs und damit eine der nettesten Veranstaltungen auf dem Campus der Universität stand an. Nett, weil im Anschluss an die Feierlichkeiten immer die Möglichkeit zum Austausch, zum Kennenlernen, Verabreden etc. bestand. Aber kurz vor dem Event kam die Nachricht, dass alles online stattfinden müssen, weil .... ok, das war dann schon klar. Trotz allen Verständnisses blieb doch auch Bedauern, denn es war bereits die zweite Urkundenvergabefeier, die in "Kachelform" begangen werden musste. Hinwegtrösten konnten da auch keine Breakout-Sessions. Es ist einfach etwas anderes, sich in die Augen oder auf dem Bildschirm zu sehen. Dennoch: Ein interessanter Jahrgang hat begonnen und wir freuen uns jetzt schon auf dem Tag, an dem es wieder die persönliche Begegnung gibt.Mehr als die Hälfte der Stipendiat:innen studiert übrigens berufsbegleitend, fast alle sind ehrenamtlich engagiert, betreuen Angehörige oder eigene Kinder. Fast 60 % kommen aus einem sog. Nichtakademikerhaushalt. Und alle haben gute bis sehr gute Studienleistungen. Viele Gründe also, diese jungen Menschen zu unterstützen. Wir freuen uns, dass die KELLNER & STOLL-STIFTUNG wieder dabei ist.
Wir werden Tram-Spotter!
Es soll ja Menschen geben, die der Leidenschaft des Train-Spottings nachgehen. Was uns ein bislang unverständliches Hobby war, können wir nun viel besser nachvollziehen, denn wir sind nun zu Tram-Spottern geworden: Immer wieder entdecken wir die Klimabahn in Bremen. Mal fährt sie die Linie 6 entlang vom Flughafen zur Universität, heute konnten wir sie auf der Linie 4 Richtung Borgfeld entdecken und auch im Foto festhalten. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Bahn durch Bremen bewegt und immer wieder an die drängenden Fragen des Klimawandels erinnert, ohne aufdringlich zu werden.
Deutschlandstipendiat:innen können mehr!
Sie studiert Neurowissenschaften in Bremen, hat aber auch neben einem Bachelor in Psychologie einen in Musik. Sie spielt in mehreren Orchestern Querflöte, und sie ist Deutschlandstipendiatin. Sonst hätten wir sie wohl auch kaum kennengelernt. So aber haben sich unsere Wege gekreuzt, denn die Stiftung unterstützt das Stipendienprogramm an der Universität Bremen. Am 23.11. gab Esperanza Domingo Gil zusammen mit Juan Maria Solare eine Kostprobe ihres musikalischen Könnens im Theatersaal der Universität. Bartok und Piazzola und Kompositionen von Solare standen auf dem Programm. Wer sich nicht scheute, den etwas unwirtlichen Weg zu diesem Veranstaltungsort der Universität zu gehen, wird überrascht von einem schönen und den Novembertag aufhellenden Spiel der beiden.
Die Klimabahn geht auf das Gleis
In Glasgow wurde geredet, in Bremen gehandelt: Die Scientists4Future setzten in Kooperation mit der BSAG die Klimabahn auf das Gleis. Diese Straßenbahn mit den "warming stripes", die die Erderwärmung seit 1850 versinnbildlichen und bereits in einem tiefen Rot angeleangt sind, wird nun zwei Jahre durch Bremen fahren und die Menschen dort abholen, wo sie stehen: an der Haltestelle. In der Bahn gibt es Informationen zur Klimakrise und zu Handlungsmöglichkeiten. Aber die Bahn, deren Outfit von der KELLNER & STOLL-STIFTUNG mit ermöglicht wurde, wird auch zum Veranstaltungsort, an dem Wissenschaftler:innen über ihre neuesten Erkenntnisse berichten und mit den Menschen in Bremen direkt ins Gespräch kommen können, denn wenn wir die Krise bewältigen wollen, sind wir alle gefordert, uns einzubringen.
Verleihung des Goldenen Plietsch
Im Haus der Wissenschaft und am PC, Tablet oder Smartphone konnte die Verleihung des Goldenen Plietsch verfolgt werden. 30.000 Euro standen für Projekte bereit, die zeigen, wie wichtig Wissenschaft für uns alle ist. Neun Projekte hatten es ins Finale geschafft. Das Preisgeld wurde bereitgestellt von der Stiftung der Universität Bremen, ihren Treuhandstiftungen, darunter auch die KELLNER & STOLL-STIFTUNG, und dem Verein Alumni der Universität Bremen e.V. Ihre Vertreter:innen bildeten die Jury mit 50 % der Stimmanteile. Die anderen 50 % gingen an das Publikum, das über seinen Favoriten abstimmen konnte und zeigte, dass sein Votum sehr wohl Gewicht hatte. Gewonnen wurde das Goldene Plietsch von Dr.-Ing. Wanli Yu mit seinem Prof. Dr.-Ing. Alberto Garcia-Ortiz mit der Idee des Bike Friend, einem Sensor, der nicht nur anzeigt, wenn ein Fahrrad unrechtmäßig wegbewegt wird, sondern auch, wenn Gefahren drohen wie z. B. durch eine plötzlich aufklappende Autotür. Alle waren sich einig: Die Vielfalt der Vorschläge war erstaunlich und die Pitch-Veranstaltung unter Moderation von Andreas Lieberum (ecolo) ausgesprochen kurzweilig und interessant. Abschließend stellten sich alle Vertreter:innen aus den Projekten den Fotografen.
Rector's Circle mit spannenden Themen
Im neu gebauten, futuristisch anmutenden und sich von den üblichen "Klotzbauten" deutlich unterscheidenden Domizil des Fraunhofer Mevis im Technologiepark der Universität Bremen traf sich der Rector's Circle zur Herbstsitzung. Auf der Tagesordnung standen europäische Themen. YERUN, das Netzwerk junger, europäischer Universitäten, stellte sich vor. Zugeschaltet war Silvia Gomez Recio, Secretary General der Organisation, aus Brüssel. Einmal mehr zeigte sich, dass die Erfahrungen aus der Coronapandemie sehr wertvoll sind und Menschen zusammenbringen, die sich sonst nicht treffen würden. Silvia machte deutlich, wie wertvoll für die jungen Universitäten die direkten Kontakte in Brüssel sind, denn die erst vor einigen Jahrzehnten gegründeten Hochschulen "ticken" anders als die etablierten Institute. Es blieb europäisch, als Konkrektorin Prof. Dr. Eva-Maria Feichtner von den Erfolgen der YUFE-Initiative berichtete. 10 Universitäten aus Europa haben sich zusammengeschlossen, um - perspektivisch - zu einer europäischen Universität zu "verschmelzen". Gerade geht es um die zweite Förderperiode durch EU-Gelder. Und dann war da noch die Frage, was aus der Kooperation der Universität Bremen mit ihrer Partnerhochschule in Cardiff werden wird nach dem Brexit. Die Beteiligten sind entschlossen, sich durch den Austritt Großbritanniens nicht von ihrer Zusammenarbeit abbringen zu lassen, aber die Hürden sind nicht kleiner geworden.
Europäischer Stiftungstag
Traditionell wird der europäische Stiftungstag am 01.10. gefeiert. In diesem Jahr stand er in Bremen unter dem Motto "Zusammen gestalten wir Zukunft", wurde gemeinsam vom Stiftungshaus Bremen sowie der Stiftung der Universität Bremen ausgerichtet und konnte im Haus der Wissenschaft vor Ort stattfinden. Nach dem offiziellen Teil freuten sich alle Beteiligten sehr über die gelungene Veranstaltung und über ein Wiedersehen oder neues Kennenlernen nach viel zu langer Zeit. Von links nach rechts: Kay Wenzel aus der Wissenschaftsbehörde, Dr. Rita Kellner-Stoll von der KELLNER & STOLL-STIFTUNG FÜR KLIMA UND UMWELT, Dr. Christine Backhaus vom Stiftungshaus Bremen, Dr. Helga Trüpel als stellvertretende Vorsitzende der Stiftung der Universität Bremen, Fenja Meyer, Deutschlandstipendiatin, Prof. Dr. Veronika Eyring als Hauptvortragende, Harald Emigholz, vorstand Stiftungshaus Bremen, Alexander Witte von der Wolfgang-Ritter-Stiftung, Lisa-Maria Röhling, die Moderatorin der Veranstaltung, Dr. Udo Ernst von der Universität Bremen und Dr. Christina Jung, verantwortlich für das Stiftungswesen an der Universität. Alle waren sich einig: Die Wissenschaft und Forscher:innen fördernden Stiftungen leisten einen wesentlichen Beitrag für die Wissenschaft im Land Bremen. Und: Wissenschaftskommunikation gewinnt immer mehr an Bedeutung und bedarf besonderer Aufmerksamkeit sowie Fähigkeiten, die genauso gelernt werden müssen wie die Fakten.
Endlich wieder reale Menschen
Es war eigentlich völlig gleichgültig, was es zu essen oder zu trinken gab. Nach - gefühlt - unendlich langer Zeit konnten sich die Deutschlandstipendiat:innen endlich wieder mit Sponsoren beim sog. "Stammtisch" treffen. Alle waren sich einig in der Feststellung, dass ihnen diese Begegnungen sehr gefehlt haben. Und natürlich gab es wieder viel zu berichten, neue Gesichter kennenzulernen, bekannte zu begrüßen und spannende Inhalte aus den verschiedenen Studienfächern und der ehrenamtlichen Tätigkeit der Studierenden zu erfahren. Eine gute Neuigkeit konnten die Stipendiat:innen auch an diesem Abend verkünden: Es ist ihrem Jahrgang wieder gelungen, die 1.800 Euro für ein Stipendium in der nächsten Runde einzusammeln. Dieses Zeichen der Wertschätzung ist enorm wichtig und ein Ansporn für die künftigen Empfänger:innen eines Stipendiums.
Besuch bei der Teamleitung von Bremergy
Schon von Anfang an - und das ist bei der Förderpraxis der Stiftung eine absolute Ausnahme - fördern wir das Team Bremergy, das sich als studentisches Projekt den Bau eines elektrisch angetriebenen Rennwagens zum Ziel gesetzt hat und damit international mit Teams von renommierten Universitäten konkurriert. Natürlich stand in der letzten Zeit über allem "Corona". Erstaunlich viel war möglich, manches aber konnte nicht umgesetzt werden, so auch, den aktuellen Rennwagen an den Start zu bringen. Nun wird alle Kraft in das neue Modell investiert, denn die Regeln dieses Wettbewerbs "Student Formula Electric" sehen vor, dass der Wagen nicht nur selbst konzipiert und gebaut sein muss, sondern auch jedes Jahr nur in einer Neuauflage antreten darf. Diese strengen Vorgaben führen allerdings auch dazu, dass sich die Teams ständig verbessern, Neuerungen einbauen und die gesammelten Erfahrungen tatsächlich umsetzen. Vor der jetzigen Teamleitung stehen also große Herausforderungen. Dazu gehört auch, die Werkstatt wieder zurück an die Universität zu verlegen. Diese war coronabedingt in das ECOMAT am Flughafen umgezogen, weil dort weitergearbeitet werden durfte, während die Universität komplett geschlossen war. Nun aber beansprucht das ECOMAT den Raum für neue Mieter. Tim Jathe (links), Marius Möller (sitzend) und Yannik Ottens wird garantiert nicht langweilig.
Fotoshooting - WARUM?
WARUM? - Diese Frage stellt sich die Universität Bremen zu ihrem 50. Geburtstag an vielen Orten in der Stadt, die im Zusammenhang mit der Universität stehen. Heute aber ging die Frage an Treuhandstifter:innen, die im Laufe der letzten neun Jahre die Universität als Ziel ihrer Förderungen gewählt haben und unter dem Dach der Stiftung der Universität als ihrer Treuhänderin miteinander arbeiten. Auf das WARUM? hatten - von links nach rechts - alle eine klare Antwort: Dr. Rita Kellner-Stoll und Reiner Stoll, Dr. Hella und Bernhard Baumeister, Dr. Heino Rose und Iris Spiegelhalter-Jürgens: Weil die Universität es ihnen wert ist und ihre Studierenden, Lehrenden, Forschenden eine Unterstützung von Stiftungen verdienen für Projekte, die ohne ihre Förderungen nicht oder nur eingeschränkt möglich wären. Gerade an einer öffentlichen Universität sind die Mittel wie in Bremen nicht nur begrenzt, sondern ihre Zweckverwendung ist klar definiert. Das ist richtig. Trotzdem fallen mit dieser Art der Finanzierung viele interessante Ideen durch das Bewilligungsraster. Gerade hier können Stiftungen dafür sorgen, dass einiges mehr realisiert werden kann. Zum DARUM!-Fotoshooting waren die Stifter:innen an einem stürmischen Sommertag mit blauem Himmel, dunklen Gewitterwolken und einigen Regenschauern zusammen gekommen, an einem Tag also, der geradezu perfekt zur Geschichte der Universität passte.
Der große Policy Event auf der 14. internationalen Korallenriffkonferenz 2021
Der entscheidende Programmteil, das sog. Policy Event, fand wie die gesamte Konferenz nur virtuell statt. Dennoch tat das der Diskussionsfreude keinen Abbruch. Die Aussage im auch von der Stiftung geförderten Policy Paper mit dem Titel "Rebuilding Coral Reefs: A Decadal Grand Challenge" war auch im online Format stark und überzeugend. Die Korallen sind massiv gefährdet durch die steigenden Temperaturen in den Meeren und durch Nährstoffeinträge sowie eine zunehmende Versauerung der Ozeane. Gerade in diesen Tagen ist das weltweit wohl bekannteste und größte Riff, das Great Barrier Reef in Australien, von der UNESCO auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten gesetzt worden. Trotz dieser Negativentwicklungen gibt es Hoffnungen und Möglichkeiten, wenigstens einen Teil der Riffe zu retten. Dazu hat die Wissenschaft viel geforscht und nun praktische Empfehlungen insbesondere für politische Entscheidungsträger geliefert. Unter der Modertation von Kristian Teleki, Global Director Ocean im World Resources Institute, stellten zunächst zwei der Hauptverfasser:innen die Ergebnisse vor: Nancy Knowlton vom Smithsonian Institution, USA, und David Obura, Gründungsdirektor von CORDIO Ostafrika. Eines ist absolut klar: Es gibt eine Chance, die Korallenriffe zu retten, aber wir haben keine Zeit mehr zu warten.
Symbolische Spendenübergabe am Corona-Testzentrum
Den Anlass für diese Spende hätten sich wohl alle gern erspart. Das Corona-Testzentrum der Sustainable Medical Services an der Universität Bremen hat seine nun leider doch sehr nötige Arbeit zum Anlass genommen, einen Teil der Erlöse aus den Corona-Tests zurückzugeben in Form einer Spende an vier gemeinnützige Organisationen, darunter auch die KELLNER & STOLL-STIFTUNG. Bei den Tests fällt naturgemäß sehr viel Müll an. Da lag es nahe, eine Umweltstiftung, noch dazu eine, die auf dem Campus der Universität Bremen in enger Nachbarschaft zum Testzentrum agiert, mit einer Spende zu bedenken. Wir freuen uns sehr über diese Geste und werden die Gelder verantwortungsvoll für eines unserer nächsten Projekte einsetzen. Dies war übrigens das erste Mal, dass wir in dieser Form eine Anerkennung für unsere Arbeit erhalten haben. Wir wünschen uns nur, dass es beim nächsten Mal einen weniger dramatischen Grund dafür gibt. Das Bild zeigt den Geschäftsführenden Gesellschafter André Lindhorst und die Projektleiterin des Testzentrums, Inés Faghihi, in der Mitte Reiner Stoll.
Erste Ergebnisse aus dem Seegras-Projekt
Zunächst sah es so aus, als könnte Marlene Meister ihr Projekt gar nicht durchführen. Aber dann konnte mit tatkräftiger Unterstützung aus dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung doch eine Lösung gefunden werden: Fachleute auf Sansibar übernahmen die eigentlich für Marlene Meister geplanten Probennahmen an den Seegraswiesen und schickten die Ergebnisse nach Bremen. Gekoppelt mit Vorarbeiten vom ZMT konnte Marlene Meister nun ein Modell austesten, das erstmals überhaupt angewendet wurde und Informationen darüber liefert, wie die Entwicklung der Seegraswiesen, die eine oft unterschätzte, hohe ökologische Bedeutung haben, in der Zukunft verlaufen wird. Die Arbeit ist enorm komplex und eine Mischung aus mariner Biologie mit sehr viel Statistik. Marlene Meister konnte zeigen, dass bei einem Fortschreiten des Klimawandels ziemlich sicher sehr viele Seegräser nicht weiter existieren werden und damit fehlen, um CO2 zu absorbieren, ein Teufelskreis, der dringend unterbrochen werden muss.
Erste Ergebnisse aus dem Galapagos-Projekt
Es war eine besondere Situation: Katherine Rice - die Sonne schien ihr ins Gesicht - saß in Südamerika am Amazonas, hinter ihr zwitscherten und lärmten Vögel, die wir nicht erkennen konnten, und am Bildschirm überwiegend in Bremen saßen ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem gemeinsamen Studiengang, um von ihr zu erfahren, was ihre Untersuchungen zur Situation auf den Galapagos-Inseln während der Covid 19-Pandemie ergeben haben, zumindest nach einer allerersten Auswertung der ermittelten Daten. Eines ist jetzt schon klar: Es gibt vieles, das nicht mehr den Verhältnissen aus der Zeit vor Corona entspricht. Insbesondere die Fischerei ist stark betroffen. Die Preise sind während der Pandemie und im Shut down eingebrochen, aber sie haben sich nicht erholt. Neue Akteure erscheinen. Lebensgrundlagen sind weggebrochen. Katherine Rice hat unzählige Interviews geführt, auch Skepsis gegenüber der eingeflogenen Wissenschaftlerin zu spüren bekommen. Durch ihre wunderbare Art konnte sie jedoch viele Hürden überwinden. Nun wird sie in den USA ihre Untersuchungen fortsetzen und ihre Masterarbeit für die Universität Bremen fertigstellen.
Kuratorium - diesmal im Hybrid-Format
Eines kann man uns bestimmt nicht nachsagen: dass wir nicht experimentierfreudig wären. Aus den unterschiedlichsten Gründen fand die Kuratoriumssitzung mit allen Mitgliedern des Gremiums in hybrider Form statt. Die sog. Kapelle im Verwaltungsgebäude der Universität erlaubte noch einmal eine besondere Perspektive auf die und für die per ZOOM Zugeschalteten. Die Tagesordnung war gut gefüllt. Neben den üblichen Formalien ging es auch um neue Projekte, die zur Entscheidung anstanden. Sie wurden einstimmig genehmigt, u.a. eines zu der Frage, ob Schiffswracks helfen können beim Aufbau neuer Korallenriffe. Immer wieder bewegt uns auch die Frage, wie wir mehr Spender:innen bzw. neue Sponsoren für den CAMPUS PREIS gewinnen können. Aggressive Werbemaßnahmen liegen uns nicht und würden auch nicht zum Umfang der Stiftung passen. Wir wollen durch das überzeugen, was wir tun, und niemanden zur Unterstützung überreden. Immerhin: der letzte Post der Stifterin auf LinkedIn hat über 1.500 Ansichten und fast 50 Likes (Stand: Mitte Juni). Das ist sehr viel mehr als üblich und bringt vielleicht neue Aufmerksamkeit. Erfreulich ist auch die Entwicklung unserer Treuhänderin. Sie hat nun ein Gütesiegel des Bundesverbands Deutscher Stiftungen für die Betreuung von Treuhandstiftungen erhalten. Auch das ist ein Argument, in Stiftungen zu investieren, deren Arbeit zertifiziert ist.
Verteidigung der Masterarbeit von Malin Delfs
Jetzt war es endlich so weit: Auch Malin Delfs konnte ihre Masterarbeit zu einem Nationalpark in Belize verteidigen. Er war in den 90er Jahren erfolgreich gestartet und dann mehr und mehr verkümmert. Warum, das war u. a. die Frage. Malin Delfs fand heraus, dass es Friktionen innerhalb der Gemeind gab. Unterschiedliche Vorstellung vom Nutzen des Parks behinderten das Management durch die Gemeinde. Zentral war auch, dass die Menschen in dem Dorf, von dem aus die Initiative einmal gestartet wurde, sehr verschieden von der Existenz des Parks profitieren konnten. Wilderei, unerlaubter Holzeinschlag, aber auch natürliche Ereignisse wie das komplette Verschwinden des Sees, der dem Park (Five Blues Lake) den Namen gab, spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung. Aber immer noch gibt es Menschen, die von Anfang an dabei waren und von ihren Erfahrungen berichten können. Sie wieder zu motivieren, sich zu engagieren, und neue Netzwerkanstrengungen würden helfen. Die Zuhörer:innen bei der digitalen Verteidigung waren sich einig: Es würde sich lohnen, diese Ergebnisse vor Ort zu teilen und damit auch dem Park wieder eine Chance zu geben.
Filmaufnahmen für die Korallenriffkonferenz
In diesem Jahr findet die 14. internationale Korallenriffkonferenz nur virtuell statt. Trotzdem wird es über 1.000 Teilnehmende geben. Im abschließenden Block soll noch einmal auf die 15. ICRS im nächsten Jahr in Bremen hingeweisen werden. Dafür wird noch einmal die "grünee Strategie" für dieses Ereignis besonders hervorgehoben, und zwar von allen Beteiligten. Heute wurden die Aussagen von Prof. Dr. Christian Wild und der Stifterin, die auch zum Bremer Organisationsteam gehört, filmisch eingefangen. Als Hintergrund diente die sommerliche Bepflanzung des Beetes vor der Wallmühle. Die Konzeption ist anspruchsvoll: regionales und saisonales Essen, wiederverwendbares Geschirr und Besteck, ÖPNV-Tickets für alle Teilnehmenden und eine CO2-Kompensation, die den Namen verdient. Unterstützt werden die Organisatoren dabei u. a. von der Agentur "energiekonsens" aus Bremen und der KlimaInvest Green Concepts GmbH aus Hamburg.
Verteidigung der Doktorarbeit von Nora Diehl
Endlich war es so weit: Nora Diehl konnte ihre Ergebnisse aus ihrer Promotionsarbeit vor einer sechsköpfigen Gruppe aus Betreuern und Fachleuten verteidigen. Ihr Vortrag fand online statt, was den Vorteil hatte, dass Interessierte aus den verschiedensten Ländern zuschalten und ihren Ausführungen zuhören konnten. "Zuckertang" war das Thema von Nora Diehl. Obwohl dieser Meeresbewohner von Südeuropa bis Spitzbergen an den Küsten vorkommt und ganze Kelpwälder im Meer bildet, sieht er doch in den einzelnen Regionen deutlich verschieden aus. Man könnte meinen, es handelt sich um diverse Arten. Wie kommt der Zuckertang mit dem Klimawandel, d. h. höhren Temperaturen im Meer klar? Sind es eher die Schwankungen oder der Anstieg? Was ist mit dem Einträg von Nährstoffen? Gibt es mittlerweile genetische Veränderungen? Viele Fragen, auf die Nora Diehl Antworten parat hatte. Wir gratulieren zur erfolgreichen Promotion!
Digitales Treffen des Rector's Circle
Auf Einladung des Rektors der Universität Bremen war der "rector's circle" zu seinem Frühjahrstreffen digital zusammen gekommen. Die Umwelt- und Klimaschutzbeauftragte der Universität, Dr. Döris Sövegjarto-Wigbers, stellte ihre umfangreichen Aktivitäten, die von der Gründung einer Solargenossenschaft über Mobilitätsmanagement, die Durführung eines Umweltaudits nach dem europäischen EMAS bis zu Biodiversitätsbemühungen reichen, vor. Unter dem Stichwort "Klimauniversität Bremen" berichtete anschließend die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis-Trägerin Veronika Eyring, Prof. im Fachbereich Physik/Elektrotechnik von ihren beeindruckenden Klimamodellierungen, die auch in die internationale Klimaberichterstattung einfließen.
Verleihung des CAMPUS PREIS: Forschen für nachhaltige Zukunft
Erstmals wurde in einer digitalen Veranstaltung der CAMPUS PREIS verliehen. Das tat der Freude bei den Preisträgern jedoch keinen Abbruch. Das Interesse bei den Zuhörenden, mehr über die Gewinner und deren Arbeiten zu erfahren, war groß. In der Kategorie "Masterarbeiten" wurde Karl Schrader ausgzeichnet, der einen Master an der Universität Bremen im Fachbereich Biologie/Chemie erworben hat. Bei den Dissertationen ging der Preis an den Volkswirt Tobias Wendler. Mehr ist unter CAMPUS PREIS und auf der speziellen Webseite des Preises unter www.campuspreis.de zu erfahren.
Im Bild zu sehen sind der Preisträger (rechts oben), sein Betreuer, Prof. Dr. Martin Zimmer, und die Moderatorin des Abends, Dr. Rita Kellner-Stoll.
Verteidigung der Dissertation durch Paula Senff
Es ist schon einige Zeit her, dass die Stiftung Paula Senff eine Rückkehr nach Indonesien ermöglicht hat, um mit den Menschen dort die Ergebnisse ihrer Masterarbeit zur dort üblichen Teichaquakultur zu besprechen. Die Forschung ist weitergegangen und ist in der Zwischenzeit in eine Dissertation eingeflossen, die - leider nur digital - zur Verteidigung anstand. Wieder ging es um Aquakulturen. Die Frage lautete, wie sie so aufgebaut sein können, dass sie keinen Schaden für die Umwelt anrichten, ertragreich sind und möglichst auch in einem Kreislauf funktionieren. Dazu hat Paula Senff verschiedene Versuchsreihen durchgeführt sowie existierende Aquakulturen z. B. auf Sansibar besucht und untersucht. Am Ende stand ein Modell, das für alle Beteiligten vorteilhaft sein kann, nicht nur Fisch- und Seegurkenzucht ermöglicht, sondern auch den Anbau von Gemüse und Kräutern.
Fotosession anlässlich der Aktivitäten zum 50. Jahrestag der Universität
Auch die Treuhänderin der KELLNER & STOLL-STIFTUNG, die Stiftung der Universität Bremen, plant Aktivitäten anlässlich des 50. Geburtstags der Universität Bremen. Es wird eine Ausstellung im Haus der Wissenschaft geben, ein Buch, Podcasts, Veranstaltungen - sofern sie denn möglich sind - und eine Fundraising-Kampagne. Alles steht unter dem Motto "MACHT SINN! Stiften gehen. Wissen schaffen" und soll nicht nur die Qualitäten der Universität unterstreichen, sondern vor allem auch die Bereicherung, die Förderer wie Geförderte durch das Stiften erfahren, denn das macht auf jeden Fall Sinn, wie auch wir seit nunmehr neun Jahren wissen.
Für das Buch fand heute eine Fotosession an der Universität statt. Für unsere Seite ist nun der Fotograf, Matej Meza, das Motiv. Bei seinen Aufnahmen jedoch ging es um den Lieblingsort der Stifterin an der Universität. Sie sahen noch etwas kümmerlich aus an diesem kalten Wintertag: Es sind die Apfelbäume beim Verwaltungsbebäude, von denen auch wir zu Ehren des CAMPUS PREISES einen Jakob Lebel gesetzt haben.
Jury-Sitzung für den CAMPUS PREIS
Am letzten Freitag im Februar traf sich die Jury für den CAMPUS PREIS, um die Preisträger für die fünfte Runde auszuwählen. Die Jury war komplett - leider nur digital - versammelt: Dr. Werner Ekau vom ZMT, Nike Fuchs als unabhängige Expertin, Prof. Dr. Jutta Günther vom Rektorat der Universität Bremen, Dr. Rita Kellner-Stoll von der KELLNER & STOLL-STIFTUNG FÜR KLIMA UND UMWELT, Fabio Nicoletti als Vertreter des Vereins Alumni der Universität Bremen e.V., Prof. Dr. Justus Notholt von der Universität Bremen und Prof. Dr. Martin Zimmer aus dem ZMT. Es entspann sich eine interessante Diskussion zu den Nachhaltigkeitskriterien des Preises, die dann letztlich auch der Entscheidung zugrunde lagen. Die Preisträger werden am 15.04.2021 bekannt gegeben.
Pressekonferenz zum Posterprojekt
Ein Semester lang haben sich Studierende der Universität in Kooperation mit der Hilfswerft Bremen, unterstützt vom Netzwerk RENN, der Senatskanzlei und der Stiftung mit Möglichkeiten eines nachhaltigen Lebens in Bremen beschäftigt. Am Ende ist etwas herausgekommen, das man auch in der Hand halten oder besser noch an die Wand bringen kann: ein Plakat mit dem Motto "Dein Kassenzettel ist ein Stimmzettel für eine Welt, wie du sie gerne hättest. Nutze ihn!" Farblich angepasst an die Symbole der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN enthält dieses "Wimmelbild" viele Hinweise für nachhaltigen Konsum und nennt sog. "Lokale Helden", die es hier in Bremen bereits gibt und die wie Früchte vom Baum der Möglichkeiten gepflückt werden können. Vom Stromanbieter über den Finanz- und Versicherungsmakler bis hin zum Geschäft mit fairer Mode ist alles dabei. Was es zu entdecken gibt, nachdem die Studierenden ihre Ergebnisse haben einfließen lassen, stellte Michael Pelzl von der Hilfswerft heute der Presse in einer online-Konferenz vor.
artec Ringvorlesung beendet
Die artec Ringvorlesung zu den Nachhhaltigkeitszielen der UN und den in ihnen angelegten Widerspruchen fand am 29.01.2021 nach drei Semestern ihren digitalen Abschluss mit drei Fachleuten aus Amsterdam, Stirling und Wien. Hervorzuheben bleibt, dass die Diskussion bei weitem noch nicht beendet ist. Insbesondere die Rolle der Städte wurde am letzten Abend beleuchtet und müsste intensiver thematisiert werden, denn allgemein ist klar: in den Städten entscheidet sich unsere Zukunft. Sie verbrauchen weltweit die meisten Ressourcen, in ihnen leben fast drei Viertel der Menschheit, aber in ihnen leben und arbeiten auch diejenigen, die das Potenzial haben, die Welt nachhaltigk zu verändern. Damit soll die Rolle der ländlichen Räume nicht klein gerdet oder gar unterschätzt werden.