Konstruktion eines Elektro-Rennwagens
Eine Gruppe von Studierenden an der Universität Bremen entwirft und baut eigenständig einen elektrisch betriebenen Rennwagen unter Effizienz- sowie Ressourcenschutzgesichtspunkten und stellt sich einem internationalen Wettbewerb, der Formula Student Electric. Verschiedene Fachrichtungen arbeiten dabei eng zusammen. Unterstützung kommt von den Hochschulen in Bremen und aus Alberta, Kanada.
Antragstellende
2024 | Max Kochanski | Verantwortlicher für Finanzen | |
2023 | Tim Amrhein | Teamleitung und CFO | |
2022 | Alexander Michna | Teamleitung und COO | |
2020 | Tim Jathe | Teamleitung und CEO | |
2019 | Sören Mennebäck | Teamleitung und CEO | |
2018 | Fabian Bonato | Teamleitung und CFO | |
2017 | Vivien Kleeberg | Teamleitung und CEO | |
2016 | Jonas Fromme | Teamleitung und Finance Controlling | |
2015 | Lambert Spallek | Mitverantwortlicher für das Sponsoring | |
2014 | Kerstin Schleffler | Teamleitung und Vorsitzende des Vereins Bremergy e.V. | |
2013 | Sebastian Höflich | Leitung Team Wirtschaft |
Weil energieeffiziente und umweltfreundliche Mobilität zu den Kernfragen einer nachhaltigen Entwicklung gehört, förderte die KELLNER & STOLL-STIFTUNG FÜR KLIMA UND UMWELT das Bremergy-Team an der Universität Bremen erstmals in 2013 mit 500 EURO und seit 2014 mit jährlich 1.000 EURO. Ausschlaggebend ist nicht nur der Ansatz, Elektromobilität zu entwickeln; vielmehr überzeugen seit Jahren Ehrgeiz, Zielstellung und Zielstrebigkeit des sich ständig wandelnden Teams. Hier gilt tatsächlich: Der Weg ist das Ziel.
Warum die Stiftung den Bau eines Rennwagens fördert
Das Formula Student Electric Team - Bremergy - wurde 2011 aus einer studentischen Initiative heraus gegründet. Seitdem arbeitet es in unterschiedlichen Zusammensetzungen ehrenamtlich an der Konstruktion eines selbst enwickelten elektrisch angebtriebenen Rennwagens, der auch weiteren ökologischen Aspekten genügt. Aktuell arbeiten ca. 35 Studierende, vom Erstsemester bis zum Masterstudierenden, in dem Projekt. Die Mitwirkenden im Team kamen bzw. kommen aus ganz unterschiedlichen Studiengängen der Universität Bremen, vereinzelt auch von den Hochschulen in Bremen, insbesondere von der Hochschule in der Neustadt. Vertreten sind bzw. waren unter anderem die Fächer Produktionstechnik, Systems Engineering, Bionik, Betriebswirtschaftslehre, Elektrotechnik, Physik, Design, Technomathematik, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen. Mittlerweile wird auch an autonomem Fahren gearbeitet, was die Anforderungen noch einmal sehr erhöht.
Das Bremergy Racing Team sieht die Elektromobilität als Schlüsseltechnik für ein klimafreundliches Leben im 21. Jahrhundert. Dies bezieht sich auch auf einen Teil der verwendeten umweltfreundlichen Materialien. So bestand das Chassis des BreMo14 aus Holzfasern, die mit Bioharz verleimt wurden.
Mit seinem Wagen nahm bzw. nimmt das Team an internationalen Konstruktionswettbewerben der Formula Student Electric teil, in dem studentische Gruppen aus aller Welt mit einem in Eigenregie entwickelten und gebauten, elektrisch angetriebenen Rennwagen gegeneinander antreten. Ein Formula Student Rennwagen ist dabei etwa halb so groß wie ein Bolide aus der Formel 1.
So arbeitet das Bremer Team gemeinsam mit anderen engagierten Studierenden weltweit an Lösungen für die globalen Themen Rohstoffeffizienz, CO2-Ausstoß und Steigerung der Energieeffizienz insbesondere im zentralen Bereich der Mobilität.
Das Projekt bzw. die verschiedenen Bearbeitungspakete finden zudem mehr und mehr Eingang in die offiziellen Studienangebote der Universität, so dass Studierende z.B. ihre Bachelor- oder Masterarbeit mit dem Engagement für Bremergy verbinden können.
Das Projekt hat nicht nur deshalb einen sehr hohen Mehrwert für die Beteiligten. Sie können theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen und ihre Ingenieursfähigkeiten oder auch ihr ökonomisches Wissen z.B. beim Marketing oder Controlling erproben. Es versteht sich von selbst, dass Projektleitungskompetenz unabdingbar ist. Gleichzeitig fördert der internationale Wettbewerb die interkulturellen Kompetenzen der Teilnehmenden, da sie im Austausch mit ausländischen Unternehmen und anderen Formula Student Teams stehen. Team- und Konfliktfähigkeit sowie Problemlösungskompetenzen und Stressresistenz werden auf einzigartige Weise geschult. Dass der Spaß nicht zu kurz kommt, merkt man am "Spirit", den das Team ausstrahlt.
Einblicke in die einzelnen Jahrgänge
2024
Es war ein schöner Sommertag, zu dem Bremergy auf den Boulevard und dann anschließend in die Keksdose zur Präsentation eingeladen hatte. Zahlreiche Interessierte waren erschienen, darunter Freundinnen und Freunde, Sponsoren, Eltern, Großeltern und Geschwister. Schließlich fordert das Engagement bei Bremergy auch den Angehörigen einiges ab, wenn die Nächte zu Tagen werden müssen, weil ein Bauteil einfach nicht fertig werden und so funktionieren will, wie es soll. Am Ende aber waren alle stolz auf das Erreichte.
2023
Dieser Rollout des BreMo23 war ein großartiger Erfolg. Wir zeigen Eindrücke von der Veranstaltung, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird und einmal mehr bestätigt hat, dass sich auch für eine Klimastiftung die Investition in ein Rennwagenteam lohnt.
2022
Es hatte sich viel getan: Die Werkstatt war aufgeräumt wie selten, die Teammitglieder alle guter Dinge und voller Optimismus bzw. neuer Ideen, was die Verbesserung ihres Wagens anbetraf. Man merkte, dass die Rückkehr an die Universität sehr viel Positives bewirkt hatte. Eine Herausforderung war es, nach der Corona-Zeit wieder neue Akteure zu gewinnen, denn viele hatten mittlerweile Examen gemacht und die Universität verlassen. Trotzdem war es gelungen, eine engagierte Mannschaft zusammenzustellen. Mannschaft ist leider wörtlich zu nehmen, denn nach wie vor ist das Interesse der Studentinnen an der Arbeit sehr gering. Das liegt nicht nur an den Fachrichtungen wie Elektrotechnik, in denen es nach wie vor viel zu wenig Frauen gibt, sondern wohl auch am Thema. Trotzdem ist "Mobilität" etwas, das nicht nur Männer angeht, im Gegenteil. Im Gespräch mit der Teamleitung erfuhren wir, dass die Einbindung von Frauen durchaus eine Frage ist, die auch die Studenten bewegt. Wie es gelingen kann, das konnten auch wir ihnen leider nicht verraten, sondern ihnen nur Mut machen, weiter dran zu bleiben, und zwar genauso zielgerichtet, wie alles andere verfolgt wird: neue Antriebsmodi, Vorbereitung auf die theoretischen Zulassungsprüfungen zum Wettbewerb etc. Mittlerweile hat das Team ein System aufgebaut, um sich vorzubereiten, das auch bei anderen schon zu Rückfragen und Nachahmungen geführt hat.
2021
Schwierige Zeiten für ein Team, das in der relativ engen Werkstatt an der Universität und im noch kleineren Büro sehr, sehr eng beieinander arbeitet. Teilweise waren alle Räumlichkeiten geschlossen. Als Ausweichquartier wurde den Studierenden ein großer, hoher Raum im sog. ECOMAT-Gebäude am Flughafen angeboten und auch genutzt. Wir haben sie dort besucht. Obwohl es hier wenigstens etwas weiterging und die Anbindung an die Fachleute u. a. für Materialwissenschaften in dem Forschungszentrum günstig war, fehlte es doch sehr an Kommunikationsmöglichkeiten und an dem unbedingt notwendigen Austausch innerhalb des Teams. Die langen Wege von der Universität zum Flughafen - oder vom home-office! - trugen ebenfalls nicht dazu bei, dass es rasch voran ging.
Trotzdem gaben die Mitglieder in der kleiner gewordenen Gruppe nicht auf. Aufgeben war ohnehin nie eine Option in der an Rückschlägen nicht gerade armen Geschichte des Rennwagenbaus. Wir konnten gut nachvollziehen, dass sich alle auf die Rückkehr an die Universität freuten, um einen neuen Anlauf zu nehmen.
2020
In diesem Jahr war alles anders als sonst .... der Roll-out fand digital statt.
Das bisherige Leitungsteam
von links:
- Sören Mennebäck
- Peer Blohm
- Yannik Ottens
- Marvin Ridder
erläuterte ausführlich die Veränderungen am BreMo20 und verabschiedete sich damit aus dem Team. Nun übernimmt eine neue Gruppe die Verantwortung, und wir sind gespannt, wie es weitergeht und ob überhaupt Rennen und Wettbewerbe stattfinden können in absehbarer Zeit.
2019
Am 01.07.2019 stand das sog. Roll-out des neuen Wagens BreMo19 an.
Vor dem NW1 wartete das geduldigste "Team-Mitglied": Mit diesem Auto waren die Studierenden 125 Tage lang von Bremen nach Stade gefahren, um das CFK-Chassis zu fertigen.
Die Halle des NW1 füllte sich rasch. Vielleicht war die Ankündigung, dass es ein reichhaltiges Kuchenbuffet geben würde, ausschlaggebend für die rege Teilnahme?
Wer sein Auto liebt, der trägt - aus Sorge vor Bodendellen, die in der Lage wären, die ganze Arbeit zunicht zu machen. Gut, dass bei diesem Modell noch einmal deutlich Gewicht eingespart werden konnte! Und wer genau hinauscht, sieht, dass die Stiftung die Nase vorn hat, zumindest ist ihr Logo ganz vorn angebracht.
2018
In der vergangenen Saison hatte das Team viel gelernt, auch, was die Teamorganisation selbst anbetraf. So verkleinerte sich Bremergy auf eine Gruppe von rd. 35 Studierenden, die - basierend auf den Erfahrungen aller Vorjahre - einen ganz neuen Wagen entwarfen, theoretisch durchkonstruierten und dann auch weitestgehend selbst bauten. Jede Abteilung hatte genau festgelegte und dokumentierte Verantwortungen. Am 03.08.2018 konnte der neue Wagen dann einem staunenden Publikum nicht nur gezeigt, sondern so leise heranfahrend präsentiert werden, dass einige den Auftritt fasst verpasst hätten.
Schon in der folgenden Augustwoche muss das Auto seine größte Bewährungsprobe bestehen: es startet in Hockenheim bei der Formula Student Electric, wo es diverse statische und dynamische Prüfungen nach einem Sicherheitstest durchlaufen muss. Die 39 Konkurrenten kommen aus Australien, Kanada, China und Europa, darunter viele deutsche Universitäten. Die Anforderungen sind hoch und der Zeitplan für das Bremer Team ausweislich der FSG-Internetseite ist es ebenso:
2017
In diesem Jahr ging alles etwas bescheidener zu, sicherlich auch pragmatischer. Das sog. Rollout fand im Juni 2017 in der Glashalle des Mehrzweckgebäudes der Universität statt. Die Rennsaison verlief mit einigen positiven Ergebnissen, z.B. für die betriebswirtschaftliche Arbeit des Teams, technisch zeigte sich einiges an Verbesserungsbedarfen, die die Gruppe nun sehr entschlossen ab Herbst 2017 in Angriff nehmen wird. Das Team hat sich verändert, vor allem auch verkleinert, d.h. auf den wirklich aktiven Kern von rd. 30 Studierenden reduziert, die nun als Gruppe sehr viel enger zusammen arbeiten.
Dafür gelang deutlich besser die Integration in die Universität und das universitäre Geschehen. Die Alumni e.V. statteten dem Team im September 2017 einen Besuch in der Werkstatt ab und auch der Rector's Circle ließ es sich nicht nehmen, sich wenige Wochen danach über die Arbeit zu informieren.
2016
Der Rollout des BreMo16 fand am 17.08.2016 statt, nur wenige Tage, bevor der Wagen zu einem ersten Rennen nach Spanien ging.
In diesem Jahr hatten auch die Sponsoren die Chance, ein paar Worte an die zahlreich versammelten Teammitglieder, ihre Angehörigen, sowie die Lehrkräfte und Unterstützer zu richten: Es sprachen für die KELLNER & STOLL-STIFTUNG die Stifterin Dr. Rita Kellner-Stoll und für den Sponsor Carbon Rotec, der mit vielen Auszubildenden gekommen war, der Eigentümer William Tang.
Mit einer futuristischen Inszenierung wurde dann das neue Modell im Beisein der Teammitglieder enthüllt.
2015
Der BreMo15 weist noch einmal deutliche Verbesserungen auf. Er wurde am 26. Juni 2015 vor vollbesetztem Hörsaal Sponsoren, Förderern, Presse und interessierter Öffentlichkeit vorgestellt. Das Team ist optimistisch, die im letzten Jahr noch erkennbaren Schwachstellen mit dem neu konzipierten und selbst gebauten Wagen behoben und gute Startchancen im internationalen Studierendenrennen zu haben.
Auch die Professionalisierung des Teams schreitet erkennbar voran. Dies wird im regelmäßig erscheinenden Newsletter deutlich, aber auch bei Veranstaltungen, bei denen sich Bremergy Racing präsentiert. Auf dem Bild sieht man Teammitglieder hinter dem BreMo15 in der Pagode beim OPEN CAMPUS der Universität. Das Stiftungslogo ist wieder prominent platziert.
2015 - Erfahrungen aus Hockenheim
Das Team ist definitiv um viele wichtige Erfahrungen reicher zurück von der Rennstrecke gekommen. Wir sind beeindruckt von dem Engagement und empfehlen den Newsletter spezial zum Lesen. Er kann durch einen Klick auf das Bild heruntergeladen werden.
2014
Die Teamleiterin von 2013-14, Kerstin Schleffler, war zu Recht stolz auf die vielen Verbesserungen, die in den Monaten seit Oktober 2013 bis zum Juni 2014 erreicht wurden. Der Wagen wurde äußerlich deutlich verändert, entscheidend waren jedoch die vielen technischen Veränderungen.
Der BreMo14 war beim Rollout im Juni 2014 nicht nur für Sponsoren und offizielle Wettbewerbsorganisatoren interessant, sondern auch für den Nachwuchs, der erkennbar seinen Spaß hatte.
2014 hat sich Bremergy Racing erstmals für den wichtigen und anerkanntesten Konstruktionswettbewerb „Formula Student Germany“ in Hockenheim qualifiziert. Dort traten sie gegen Teams aus aller Welt an und konnten als ersten großen Erfolg die Freigabe des BreMo14 für die dynamischen Disziplinen verbuchen. Am Ende standen ein guter 36. Platz und viele neue Erkenntnisse, die nun in die Saison 2015 einfließen, die bereits am 01. September 2014 startete.
2013
Als bester Newcomer des Wettbewerbs im September 2013 konnte das Bremer Team bereits in seiner ersten Saison auf sich aufmerksam machen und mit seinem Rennwagen-Konzept neue Impulse setzen.
Im Gesamt-Ranking aller teilnehmenden 24 Teams in der Elektro-Klasse belegte Bremergy den 18. Platz. Dabei resultiert die Endplatzierung aus der Summe aller erreichten Punkte aus verschiedenen Disziplinen, aufgeteilt in statische und dynamische Wettbewerbe.